Wald- und Naturtage

 

Wald- / Naturtage – warum?

 

 

-        Natur als Lernort

 

Kindheit heutzutage spielt sich immer mehr nur in der Wohnung/im Haus ab. In warmen geheizten Räumen, ohne Hindernisse beim Laufen, mit kurzen Wegen von Zimmer zu Zimmer. Die Folgen: Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen, soziale Defizite und Übergewicht nehmen immer mehr zu.

 

Erde in den Händen fühlen, Sonne, Wind und Regen im Gesicht spüren, auf Baumstämmen balancieren, fühlen, wie Käferbeine auf unserer Haut kitzeln,… der Wald bietet eine unendliche, sich jeden Tag aufs Neue entfaltende, lebendige Spiel- und Erlebniswelt.

 

 

-        Motorik:

 

Im Wald gleicht kein Schritt dem anderen: Hindernisse liegen im Weg, Steine, Stöcke und Erdhügel fördern die Wahrnehmung, die Kondition, das Körpergefühl und den Gleichgewichtssinn.

 

Wer immer in begrenzten Räumen lebt, kann die Augen schlechter von nah auf fern umstellen. Immer mehr „Stubenhocker-Kindern“ mangelt es an Körpergefühl.

 

Der Wald bietet ganz viel Raum für die Entdeckungsfreude und den natürlichen Bewegungsdrang unserer Kinder.

 

 

-        Sinnliche Wahrnehmung und Kreativität:

 

Draußen im Wald sind der kindlichen Phantasie keine Grenzen gesetzt. Die sinnliche Wahrnehmung der Kinder wird geschult: Der Geruch des Waldes, das Rauschen der Blätter, unzählige Farbwechsel, Licht- und Schattenspiele, die verschiedenen Einflüsse des Wetters. Sie lernen den Wechsel der Jahreszeiten kennen und können das Wachstum der Pflanzen verfolgen.

 

Im Wald gibt es keinen hohen Lärmpegel, wie in geschlossenen Räumen.

 

Die Kinder können gerade hier Stille und Ruhe erleben, was förderlich für die Konzentrationsfähigkeit und das differenzierte Wahrnehmen von inneren und äußeren Vorgängen ist.

 

Im Wald brauchen Kinder keine Anleitung, sie finden ihre kreativen Anregungen selbst und gestalten ihre Umgebung ohne jedes Zutun.

 

Der Wald wartet stets mit neuen Aufgaben, Experimenten, Beobachtungen und Ideen. Zusätzlich bieten wir immer Impulse für Spiele, Entdeckungen oder Werkangebote.

 

 

-        Selbstvertrauen und soziales Verhalten:

 

In der Natur lernen die Kinder ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten einzuschätzen, und entwickeln damit spielerisch ihr Selbstvertrauen.

 

Durch die räumliche Weite im Wald entstehen weniger Konflikte. Die Kinder arbeiten viel mehr zusammen und helfen einander – Sozialverhalten und Kommunikation werden gefördert (gemeinsames Bauen von „Hütten“ oder Waldsofa).

 

 

-        Lernen:

 

Bäume, Pflanzen, Tiere und Naturgesetze beobachtet man viel besser in der Wirklichkeit, als auf Abbildungen in Büchern.

 

 

 

Ziele der Waldpädagogik:

 

Begreifen ist im Wald im wörtlichen Sinne gemeint. Der Wald soll mit den Händen greifbar und sinnlich spürbar werden. Lernen und Verstehen wird über direkte Naturbegegnung und Sensibilisierung aller Sinne ermöglicht.

 

Waldpädagogik will auch Wissen vermitteln. Die Bildung eines Welt- und Menschenbildes, das Einbinden von Erkenntnissen und Erfahrungen in den lebenspraktischen Alltag sind Teil des Bildungsprozesses.

 

Es geht um die Pflege von Einstellungen und eines Bewusstseins für die Umwelt, denn es gibt eine enge Beziehung zwischen Wissen und der inneren Einstellung.

 

Es geht um das direkte Erleben der Vielseitigkeit der Schöpfung. Im Erleben der Vielfalt der Schöpfung entsteht eine Wechselwirkung zwischen Gefühlen der Geborgenheit, des Vertrauens und Trostes einerseits, sowie der Wertschätzung der Natur und des Lebens anderseits. Aus diesem Empfinden heraus lernen die Kinder für ihren weiteren Lebensweg, Verantwortung für sich, ihr Handeln und dessen Folgen zu übernehmen.

 

 

 

"Nur was ich kenne, kann ich lieben und nur, was ich liebe, kann ich schützen".

 

 (Konrad Lorenz)                 

 

Was wir nicht kennen, schätzen wir nicht wert.

 

 

 

Wir möchten bei den Kindern das Interesse und das Verständnis für den Wald wecken, und sie mit diesem Lebensraum vertraut machen.