Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit

 

Als katholische Einrichtung nehmen wir den kirchlichen Auftrag wahr, den uns anvertrauten Kindern ein von Gott geprägtes, christliches Menschenbild zu vermitteln. In unserer Kita begegnen wir uns in einer Atmosphäre der Achtsamkeit und Wertschätzung. Wir sind offen für Menschen gleich welcher Kultur, Religion oder Nationalität.

 

 

Unser Leitsatz:

 

Aus dem Leitbild der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist besonders „Das Miteinander gestalten“ Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Denn jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes, geliebt und gewollt.

(vgl.: kirchliches Amtsblatt für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, „ Leitbild der Diözesankurie“, Nr.8, 24.05.2002, Band 24)

 

Weitere Grundlagen sind der Situationsansatz und der Orientierungsplan Baden-Württemberg.

Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten und weitere Kindertageseinrichtungen

Der Orientierungsplan lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen.

 

Wie ein roter Faden zieht sich diese Perspektive durch die Texte und die Fragen, auf die es in der Kindertagestätte ankommt:

Was kann das Kind? Was will das Kind? Was braucht das Kind?

 

Wie erfährt das Kind die Welt? Wie wird es ein Mitglied der Gemeinschaft? Wie entwickelt es sich zu einem unverwechselbaren Menschen, der aktiv am Leben teil hat? Wie wird man den Bildungs- und Erziehungsprozessen der unaufhebbaren Würde des Kindes gerecht?

 

Dabei geht es allgemein um das Grundverständnis von Bildung und Erziehung, den sich daraus ableitenden Zielen und den Kooperationsfeldern des Kindergartens. Darüber hinaus geht es um die Verortung der Institution KiTa im Bildungssystem, um Vernetzung und Qualitätssicherung.

 

Daneben bietet er mit den eng miteinander verknüpften Bildungs- und Entwicklungsfeldern konkrete Anhaltspunkte für die pädagogische Arbeit.

 

Die 6 Bildungs- und Entwicklungsfelder:

 

Sinne, Körper, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl, Sinn - Werte und Religion sind so benannt, weil sie für die Persönlichkeitsentwicklung, das Hineinwachsen in die Kultur und die Sozialisation eines Kindes von Geburt an leitend sind.

 

Deshalb wird bei den direkten Interaktionen mit dem Kind als auch bei der Raumgestaltung und den Anregungen durch Materialangebote die Kinderperspektive vorausgesetzt.

 

Der Bildungsplan für den Elementarbereich bietet Orientierung für Fachkräfte, Träger und Eltern und soll die Grundlage für eine frühe, individuelle und begabungsgerechte Förderung der Kinder schaffen.

(Vgl.: Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen, Fassung vom 15.März 2011, Verlag Herder, Freiburg 2014)

 

Der Situationsansatz in der teilgeöffneten Einrichtung

 

Pädagogisches Handeln im Sinne des Situationsansatzes bedeutet, jeden zu einem selbstverantwortlich handelnden und motivierten Menschen entwickeln zu lassen. Jeder soll seine individuellen Fähigkeiten und Kenntnisse in Abstimmung mit den Interessen anderer nutzen können.

 

Mit diesem Ziel ist der Situationsansatz Grundlage unseres Handelns im täglichen Alltag. Das Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen und Interessen, die sich an aktuellen realen Lebenssituationen orientieren, steht dabei im Mittelpunkt. Erlebnisse können im Kindergartengeschehen aufgearbeitet und besser verstanden werden.

 

Durch eine anregungsreiche Umgebung wird die Freude der Kinder am Entdecken und Experimentieren geweckt. Vielfältige Raumeinheiten und Materialien werden ihnen angeboten, um sich in ihrer Persönlichkeit entfalten zu können.

 

Kinder haben von Anfang an eigene Rechte und vollziehen die für ihre Entwicklung und Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität. Wir nehmen die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und deren Familien wahr. Wir unterstützen Kinder in ihrer individuellen Entwicklung und dokumentieren ihre Entwicklungswege und die Fortschritte.

 

 

„Unser Menschengeschlecht bildet sich wesentlich

 von Angesicht zu Angesicht,

 von Herz zu Herz menschlich.“

 Johann Heinrich Pestalozzi

  

Teiloffener Ansatz

 

Die Entwicklung des Kindes ist ein individueller Prozess und jedes Kind hat einen Anspruch darauf, in seiner Individualität und Einzigartigkeit wahrgenommen und verstanden zu werden.

 

Das Kind wird im teiloffenen Ansatz als Akteur seiner Entwicklung gesehen. Dies bedeutet für uns, dass die Räume geöffnet und zu Funktions- und Bildungsbereichen umgestaltet sind. Der Gedanke hierbei ist, dass die Kinder die Räume wechseln, sobald sie einer anderen Tätigkeit nachgehen wollen.

 

Trotz aller Offenheit gibt es auch hier Strukturen wie beispielsweise Regeln, Zeitabläufe oder Rituale. Bei uns sind das z.B. die Stammgruppe oder feste Angebotszeiten.

 

Eine wichtige Stellung hat das Freispiel. Die pädagogische Fachkraft hat hier die Aufgabe, das Kind in seiner Eigenständigkeit zu unterstützen und mit offenen Augen und Ohren herauszuspüren, was den Kindern gerade am Herzen liegt. Dies geschieht nicht nur „nebenbei“, sondern ganz gezielt mit systematischen Beobachtungen. Die Beobachtungen dienen als Grundlage für gezielte Angebote im Alltag und als Basis für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern.

 

Ergänzend zum Erzieher-Team, das sich regelmäßig durch Fortbildungen weiterentwickelt, begegnen die Kinder noch weiteren Personen, die sich in unsere Arbeit mit einbringen, wie beispielsweise eine Kooperationslehrerin oder Vertreter/innen der Kirchengemeinde, sowie Eltern, die sich mit Aktionen und Angeboten beteiligen.

  

In den Krippengruppen orientieren wir uns zusätzlich am Konzept von Emmi Pikler.

 

Nach Emmi Pikler bilden das freie Spiel, die selbstständige Bewegungsentwicklung und die beziehungsvolle, achtsame Pflege die Grundlage einer qualitativ guten Kinderbetreuung. Schon der kleine Mensch wird ernst genommen und möchte die Welt selbst erleben. Wichtig für die Persönlichkeitsentfaltung ist Eigenaktivität und eine selbstbestimmte Bewegungsentwicklung.

 

Voraussetzung hierfür sind eine sichere Bindung, altersentsprechende Materialien und der Raum, sich frei entfalten zu können.

 

Dies alles kommt in unserem alltäglichen Miteinander und den verschiedenen Bereichen in der Krippengruppe und der KiTa zum Tragen.